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Durchfuehrung ET 6-6

Psycholinguistischer Entwickungstest

 

 

 

 

 

 

 

Psycholinguistischer Entwicklungstest (PET)

 

 

 

 

 

Testart: Spezifischer Entwicklungstest, sprachgebundene Leistungen

 

 

Autor(en): Angermaier, M.J.W. (1977) (2., korr. Aufl.)

 

 

Verlag: Weinheim: Beltz Test

 

 

 

 

 

Erfassungsbereiche:

Sprachbezogene kognitive Funktionen

 

 

Ergebniswerte:

untertestspezifische T-Werte, Prozentränge; Gesamt-T-Wert; Leistungsprofil

 

 

Altersbereich:

3;0 bis 9;11 J.

 

 

 

 

 

Dauer:

Durchführung: ca. 60-120 Min.

Auswertung: ca. 5-10 Min.

 

 

Standardisierung:

Material: voll

Durchführung: voll

 

 

Gütekriterien:

Objektivität: ja

Reliabilität: ja

 

 

 

Validität: ja

Normen: ja

 

 

Anmerkungen:

Das Verfahren versteht sich als Diagnostikum spezifischer Lernstörungen, seid 1985 steht ein hierauf ausgerichtetes Sprachförderprogramm (Lug & Angermaier, 1985) zur Verfügung.

 

 

 

 

 

 

Konzeption

Der PET ist eine deutsche Adaptation des Illinois Test of Psycholinguistic Abilities (ITPA; McCarthy & Kirk, 1968) und lehnt sich entfernt an die Kommunikationstheorie Osgoods, (1957) an. In Orientierung an einem psycholinguistischen Modell werden drei Ebenen kognitiver Funktionen postuliert, die kommunikative Prozesse erschöpfend abbilden sollen.

 

Aufgaben

Der PET gliedert sich in zwölf Untertests:

  • Wortverständnis (WV): 60 Fragen, die mit ja oder nein zu beantworten sind (Bsp.: Können Berge niesen? Können Tempel einstürzen? Können Virtuosen brillieren?).
  • Bilder deuten (BD): 40 Aufgaben, bei denen zu jeweils einem Bild auf einer Tafel mit vier weiteren Motiven das inhaltlich oder funktional passende Motiv ausgesucht werden soll (Bsp.: (1) Vorgabe: Schuh; Auswahlmotive: Puppe, Telefon, Ballon, Schuh; (2) Vorgabe: Ventilator; Auswahlmotive: Windrad, Fächer, Landschaftsfotografie einer Küste im Sturm, Gingkoblatt).
  • Sätze Ergänzen (SE): 35 Fragen (Bsp.: Berge sind hoch, Täler sind ... ? Eis ist fest, Wasser ist ... ? Ein Arzt hat Patienten, ein Anwalt hat ... ?).
  • Bilder Zuordnen (BZ):
    - erster Teil: Auf 19 Bildtafeln sind jeweils ein Reizobjekt (z.B. Knochen) und vier Auswahlobjekte (z.B. Pfeife, Rassel, Hund, Bleistift) angeboten, es soll das Objekt mit dem engsten funktionalen Zusammenhang gezeigt werden;
    - zweiter Teil: auf 25 Bildtafeln sind jeweils eine Beispielanalogie aus zwei Bildern (z.B. Pistole, Halfter) vorgegeben, es soll dann mit einem weiteren Reizobjekt (z.B. Briefumschlag) und vier Auswahlobjekten (z.B. Patrone, Brief, Briefmarke, Bleistift) eine ähnliche Analogie herausgelöst werden).
  • Gegenstände Beschreiben (GB): vier Gegenstände (Ball, Bauklotz, Briefumschlag, Knopf sollen möglichst umfassend verbal beschrieben werden.
  • Gegenstände Handhaben (GH): 15 Gegenstände werden gezeigt (Fotos) und benannt, das Kind soll durch Gesten Verwendungsmöglichkeiten ausdrücken.
  • Grammatik Test (GT): Zu vorgelegten Bildern sollen 32 Sätze vollendet werden (Bsp.: (1) Das ist ein Bett, das sind zwei ... ? (2) Dieses Pferd ist nicht groß, aber dieses Pferd ist groß, und dieses Pferd ist noch ... ? Dieses Pferd ist das ... ?).
  • Wörter Ergänzen (WE): 36 Aufgaben (Bsp.: (1) Flugzeu/. Wie heißt das Wort richtig? (2) /isch/ennis/all. Wie heißt das Wort richtig?).
  • Laute Verbinden (LV): Es werden die Laute von 33 Worten isoliert Gesprochen (Bsp.: (1) Sch-uh; (2) d-i-ck; (3) a-d-e-l-m-a-t (sinnloses Wort)), das Kind soll die Laute verbunden nachsprechen.
  • Objekte Finden (OF): Auf detailreichen Bildern sollen zuvor auf isolierten Vorlagen präsentierte Einzelobjekte gefunden werden, die teilweise versteckt, größenverändert oder rotiert wurden.
  • Zahlenfolgen-Gedächtnis (ZFG): Zahlenreihen (Bsp.: 5-9-6-2-7) werden vorgesprochen (2 Zahlen pro Sekunde; Betonung bei der letzten Zahl abgesenkt) und sollen nachgesprochen werden.
  • Symbolfolgen-Gedächtnis (SFG): Auf Bildern präsentierte Symbolfolgen (zw. 2 und 8 Zeichen; 5 Sekunden) sollen aus dem Gedächtnis mit Plättchen nachgelegt werden.

 

Durchführung

Die Einzeltests der Testbatterie werden in fester Reihenfolge vorgegeben, die Durchführung erfolgt hochstandardisiert. Zu den grundsätzlich nach Schwierigkeit gestaffelten Aufgaben eines Subtests wird ein Einstiegsniveau (eine Einstiegsaufgabe) abhängig vom Alter oder Leistungsvermögen des Kindes bestimmt und die Aufgaben bis zur Leistungsgrenze des Kindes durchgeführt.
Das Testhandbuch liefert präzise Durchführungshinweise, die mit Beispielen sehr anschaulich gehalten werden. Das Vorgehen bei der Bewertung der einzelnen Aufgaben und Untertests ist umfangreich dargestellt.
Die Durchführungsdauer ist abhängig vom Leistungsvermögen und der Konzentrationsfähigkeit des Kindes und kann bis zu zwei Stunden betragen.

 

Auswertung

In Einzelfällen müssen nach der Testung anhand des Protokolls noch die Rohpunkte bestimmt werden, diese werden mithilfe der Normentabellen in T-Werte überführt und in die Profilvorlage eingetragen. Es werden Profildifferenzmatrizen angeboten, um signifikante Profilschwankungen zu ermitteln, außerdem liefern Schätzungen der Standardmessfehler Orientierungspunkte bei der Bestimmung von Konfidenzintervallen.
Je nach dem, welcher Aufwand bei der Rohpunktebestimmung erforderlich ist, sind für die Auswertung fünf bis zehn Minuten zu veranschlagen.

 

Interpretation

Es werden (ausschließlich geschlechtsspezifische) T-Werte und Prozentränge für insgesamt 21 Altersgruppen (jeweils 4-Monats-Intervall) vorgelegt, somit ist die Interpretationsobjektivität gesichert. Mit dem Profil wird ein Werkzeug für eine ganzheitliche Interpretation zur Verfügung gestellt.

 

Normierung

Die Normierung des PET 1973 in den Großräumen Köln und Frankfurt vorgenommen und beruht auf den Leistungsdaten von insgesamt N=2622 Kindern. Durchschnittlich entfallen somit auf jede Altersgruppe knapp 125 Kinder, wobei sich durch die ausschließlich geschlechtsspezifischen Normen diese Umfänge noch einmal halbieren, zusätzlich sind zum Teil beträchtliche Schwankungen der Teilstichprobenumfänge zu verzeichnen (n zwischen 17 und 109).
Die Stichprobe ist nach Wohnortgröße und sozioökonomischem Status charakterisiert, wobei die Schwankungen der Teilstichproben innerhalb der Altersgruppen, sowohl bezüglich der Wohnortgröße als auch des Sozialstatus wiederum beträchtlich ausfallen.

 

Gütekriterien

Das hohe Maß an Standardisierung gewährleistet eine objektive Durchführung, die Auswertung erfolgt eindeutig regelgeleitet, zur Interpretation werden Standardwerte herangezogen.
Zur Einschätzung der Reliabilität sind zunächst Standardmessfehler für alle Untertests für jeweils drei Altersbereiche (5jährige, 7jährige, 9jährige) dokumentiert. Konsistenzschätzungen der Untertests deuten insgesamt auf hohe Konsistenzen (im Mittel über .80), die Retestreliabilität fällt im Vorschulalter (nach 1 und 3 Wochen) höher aus (im Mittel über .90) als nach 3 Monaten im Schulalter (im Mittel um .70). Insgesamt ist die Reliabilität gemessen an den Anforderungen an eine Testbatterie aus homogenen Untertests als gut zu bewerten.
Die Aufgabenanalyse ist im PET gut dokumentiert anhand von Stichproben n1 = 357 und N2 = 367. Die Leistungen in den Subtests steigen mit dem Lebensalter, so dass diese Minimalforderung an einen Entwicklungstest erfüllt ist. Es werden die Korrelationen der Skalen mit dem Gesamt-T-Wert ausgewiesen, die sich zwischen .41 und .74 bewegen. Weiter sind die Skaleninterkorrelationen für ausgewählte Altersbereiche dokumentiert, die auf relative Unabhängigkeit und somit Eigenständigkeit der Subtests deuten. Schwierig zu interpretieren sind die im Manual vorgelegten Faktorenanalysen, wobei nicht eindeutig nachvollziehbar ist, inwieweit die statistischen Ergebnisse auch vollständig vorgelegt werden: “Die Zahl der relevanten Faktoren wurde aufgrund der bei der Hauptkomponentenanalyse gewonnenen Eigenwertverläufe mittels Scree-Test ermittelt. Im Zweifelsfall entschied die psychologische Interpretierbarkeit der Faktoren.” (Manual, S. 157). Es werden für ausgewählte Altersbereiche abweichende Faktorenstrukturen mit jeweils vier Faktoren und zumeist recht geringer Varianzaufklärung präsentiert und altersspezifisch interpretiert, insgesamt erscheint die Orientierung an der Osgoodschen Kommunikationstheorie (1957) durch die Faktorenmuster wenig gestützt. In einer Studie mit 24 Legasthenikern konnten einige Untertests des PET gut zwischen den Leistungen der Experimentalgruppe und einer Kontrollgruppe (n = 23) differenzieren. Es werden zahlreiche Befunde zu Aspekten kriterienbezogener Validität vorgelegt, die in ihrer Gesamtheit jedoch schwierig zu interpretieren sind. So gelangt der Autor zu der Einschätzung: “Die wenigen bisher vorliegenden Studien der Validität des PET machen deutlich, daß der Test ein neuartiges Verfahren zur Diagnostik kommunikativer Prozesse ist, dessen Gültigkeit nicht in erster Linie in seiner Übereinstimmung mit anderen Intelligenz- und Schulleistungstests zu suchen ist.” (Manual, S. 183). Es bleibt trotz weiterer Studie unklar, was der PET eigentlich misst (vgl. Filipp & Doenges, 1983, S. 288), jedoch scheint es sich eher um einen Test verbaler Intelligenzanteile als etwa um einen Sprachentwicklungstest zu handeln.

 

Kritik

Aus heutiger Sicht sind zunächst Aspekte der Überalterung des Verfahrens anzuführen: die Angemessenheit der über 30 Jahre alten Normen ist fraglich, die Bildmotive (technische Gegenstände) sind veraltet und für Kinder zum Teil kaum noch identifizierbar, zusätzlich erschweren undeutliche Zeichnungen (etwa beim Objekte Finden) die Testleistungen. Kleinere Schwächen wie etwa die Aufnahme der zweisilbigen Sieben in die Zahlenreihen des Untertests Zahlenfolgen-Gedächtnis fallen aber nicht so schwer ins Gewicht wie die Kritik an dem unbestimmten Aussagebereich des PET.

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