FEW-2

 

 

 

 

 

 

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Durchfuehrung ET 6-6

Frostigs Entwickungstest der visuellen Wahrnehmung

 

 

 

 

 

 

 

Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung - 2 (FEW-2)

 

 

 

 

 

Testart: Spezifischer Entwicklungstest, visuelle und visuo-motorische Leistungen

 

 

Autor(en): Büttner, G., Dacheneder, W., Schneider, W. & Weyer, K. (2008)

 

 

Verlag: Göttingen: Hogrefe

 

 

 

 

 

Erfassungsbereiche:

Figur-Grund, Formkonstanz, Lage im Raum, räumliche Beziehungen

 

 

Ergebniswerte:

Untertestspezifische Wertpunkte (MW=10, SD=3) sowie drei verschiedene Summenidizes (globale visuelle Wahrnehmung, motorik-reduzierte Wahrnehmung, visuo-motorische Integration; MW=100, SD=15) und Prozentränge

 

 

Altersbereich:

4;0 bis 8;11 J.

 

 

 

 

 

Dauer:

Durchführung: ca. 25-60 Min.

Auswertung: ca. 10-15 Min.

 

 

Standardisierung:

Material: voll

Durchführung: voll

 

 

Gütekriterien:

Objektivität: ja

Reliabilität: ja

 

 

 

Validität: ja

Normen: ja

 

 

Anmerkungen:

Um motorische Anteile reduzierte Weiterentwicklung des FEW.

 

 

 

 

 

 

Konzeption

Der FEW-2 (Büttner, Dacheneder, Schneider & Weyer, 2008) stellt die deutsche Adaptation des Developmental Test of Visual Perception -2 (Hammill, Pearson & Voress, 1993) dar. Die Ursprünge der Frostig-Tests lassen sich bis in die 1950er Jahre zurück verfolgen. In dieser Zeit machte Marianne Frostig fünf Bereiche der visuellen Wahrnehmung (Auge-Hand-Koordination, Figur-Grund, Formkonstanz, Lage im Raum und räumliche Beziehungen) einer psychometrischen Überprüfung zugänglich (Frostig, Lefever & Whittlesey; 1961). Ein wichtiger Kritikpunkt an den frühen Frostig-Tests (z.B. FEW) richtete sich jedoch darauf, dass sich die Leistungen der visuellen Wahrnehmung in hohem Maße mit motorischen Leistungen überlagerten. Aus diesem Grund wurde mit dem FEW-2 eine gegenüber den Vorläuferverfahren motorik-reduzierte Testform vorgelegt, die von 4;0 bis 8;11 Jahren eingesetzt werden kann.

Das Verfahren setzt sich aus insgesamt acht Untertests zusammen:

  1. Auge-Hand-Koordination (Räumliche Beziehungen) [Motorikanteil hoch]
     
  2. Lage im Raum (Lage im Raum) [Motorikanteil gering]
     
  3. Abzeichnen (Formkonstanz) [Motorikanteil hoch]
     
  4. Figur-Grund (Figur-Grund) [Motorikanteil gering]
     
  5. Räumliche Beziehungen (Räumliche Beziehungen) [Motorikanteil hoch]
     
  6. Gestaltschleißen (Formkonstanz) [Motorikanteil gering]
     
  7. Visuo-motorische Geschwindigkeit (Formkonstanz) [Motorikanteil hoch]
     
  8. Formkonstanz (Formkonstanz) [Motorikanteil gering]

 

Aufgaben

  • Beim Untertest Auge-Hand-Koordination zeichnet das Kind eine Linie in eine vorgegebene Spur.
     
  • Beim Untertest Lage im Raum wird eine Stimulusfigur vorgegeben und es soll die gleiche Figur in einer Reihe ähnlicher Figuren identifiziert werden.
     
  • Bei Untertest Abzeichnen werden verschiedene Zeichenvorlagen vom Kind nachgezeichnet.
     
  • Im Untertest Figur-Grund soll ein Kind verschiedene Figuren in einer komplexen und detailreichen Abbildung herausfinden.
     
  • Im Untertest Räumliche Beziehungen zeichnet das Kind eine vorgegebene Linienkombination innerhalb eines Punktgitters in ein leeres Punktgitter nach.
     
  • Beim Untertest Gestaltschließen wählt das Kind aus einer Reihe ähnlicher, unvollständig gezeichneter Figuren diejenige aus, die einer Motiv-Vorlage entspricht.
     
  • Im Untertest Visuo-motorische Geschwindigkeit werden vom Kind unter Zeitdruck anhand einer Vorlage Markierungen innerhalb von Formen auf eine eigene Formenvorlage übertragen.
     
  • Im Untertest Formkonstanz sollen die Kinder eine Beispielform in einer Reihe verschiedener Formen identifizieren, wobei die ursprüngliche Form in der Reihe der Wahlalternativen eine veränderte Größe oder Ausrichtung aufweisen kann.

 

Durchführung

Das Manual diskutiert generelle Aspekte der Testvorbereitung (z.B. Umgebung, Kontakt zum Kind, Rückmeldungen), um für das Kind motivierende und faire Bedingungen zu schaffen. Bei jüngeren Kindern ist eine Pause mit Bewegungsspiel einzuplanen. Der Untertest Visuo-motorische Geschwindigkeit wird erst nach dem vollendeten fünften Lebensjahr durchgeführt, ansonsten bearbeiten alle Kinder den Test komplett. Für einzelne Untertest sind Abbruchkriterien definiert (z.B. Formkonstanz: falsche Antworten bei drei von fünf aufeinander folgenden Aufgaben). Für alle Untertests sind ausführliche Instruktionen vorgegeben, die teilweise für jüngere und ältere Kinder sprachlich angepasst wurden.

Die Gesamtdurchführung erfordert ja nach Leistungsniveau eines Kindes zwischen 25 und 60 Minuten, in der Regel kann man von etwa 40 Minuten ausgehen.

 

Auswertung

Zu jedem einzelnen Untertest werden zunächst Rohwerte (Punktsummen) ermittelt, die dann mit Hilfe der Normentabellen in Wertpunkte überführt (MW = 10; SD = 3) werden. Hierfür liegen geschlechtsspezifische Normen in Halbjahresschritten vor, die bereits auf Untertest-Ebene eine Ermittlung der Prozentränge ermöglichen. Danach werden aus den Wertpunkten der Einzeltests drei Indizes ermittelt:

  • Globale visuelle Wahrnehmung (alle Untertests),
     
  • Motorik-reduzierte Wahrnehmung (4 Untertests) und
     
  • Visuo-motorische Integration.
     

Für diese Indizes werden dann Quotienten (MW = 100; SD = 15) gebildet. Hierfür liegen aufgrund der altersspezifischen Untertest-Zusammenstellung wiederum altersbezogene Tabellen vor (zwei Altersgruppen: Vierjährige; Fünf- bis Achtjährige). Die Prozentränge können unmittelbar abgelesen werden.

 

Interpretation

Für die Interpretation der Untertests werden Wertebereiche definiert und beispielsweise als durchschnittlich, unter dem Durchschnitt, schwach oder sehr schwach interpretiert. Die Kategorienbreite entspricht dabei zwei Dritteln einer Standardabweichung. Die Interpretation die Summenindizes erfolgt entsprechend anhand der gleichen Intervalle der Quotienten. Für eine vertiefende Interpretation werden zunächst die Aussagemöglichkeiten der einzelnen Indizes erläutert und es können auftretende Diskrepanzen thematisiert werden. Im Weiteren wird auch die Bedeutung von Unterschieden in den Untertests erörtert, anhand einer Tabelle lassen sich kritische Untertestdifferenzen dokumentieren.

 

Normierung

Insgesamt wurden Daten von 1436 Kindern aus verschiedenen deutschen Regionen sowie aus Wien für die Testnormen erhoben. Die Erhebung fand zwischen 2003 und 2004 statt, es wurden ausgewählte demografische und klinische Merkmale wie beispielsweise der Anteil ausländischer Kinder, die Wohnlage (städtisch/ländlich) sowie der Linkshänderanteil berücksichtigt. Es fanden sich dabei signifikant verringerte Testleistungen bei muttersprachlich nicht-deutschen Kindern, was die Autoren auf Probleme beim Instruktionsverständnis zurückführen. Die Händigkeit beeinflusst die Ergebnisse nicht.

 

Gütekriterien

Die Durchführungsobjektivität ist aufgrund des hohen Standardisierungsgrads gewährleistet, für die Auswertungsobjektivität wird eine Studie zitiert, in der zwei geübte Auswerter für die motorik-abhängigen Untertests eine sehr hohe Übereinstimmung (im Durchschnitt .99) erzielten. Die Interpretation der Indizes ist anhand der vorgegebenen Kategorien eindeutig möglich.

Die internen Konsistenzen der Untertests wurden altersabhängig dokumentiert und bewegen sich im Bereich zwischen .67 und .92, mit einer Häufung im Bereich zwischen .80 und .85. Die Konsistenzen der Indexwerte sind ebenfalls altersabhängig dokumentiert und bewegen sich im Bereich zwischen .88 und .94. Zur Einschätzung der Retest-Reliabilität wurden 90 Kinder im Abstand von vier bis fünf Wochen untersucht, die Retest-Koeffizienten bewegen sich bei den Untertests im Wertebereich zwischen .47 und .91. Für diejenigen Kinder, bei denen sich deutliche Veränderungen gezeigt haben, diskutieren die Autoren Motivationsprobleme, Übungseffekte, mangelnde Konzentration sowie Entwicklungsaspekte. Inwieweit insbesondere auch die Größe des Testintervalls von Bedeutung war, ist in weiteren Studien abzuklären. - Alle Untertests weisen einen steigenden Alterstrend auf, was den FEW-2 als Entwicklungstest qualifiziert.

Um die inhaltliche Validität einzuschätzen, führen die Autoren unterschiedliche Studien mit anderen Testverfahren an - allerdings sind diese 20 oder mehr Jahre alt. Es werden Trennschärfeanalysen vorgelegt, die sich nur auf die Untertests in Bezug auf den Gesamttestwert (Globale visuelle Wahrnehmung) beziehen; Itemkennwerte fehlen Die dokumentierten Untertest-Korrelationen liefern ein Muster, das die Zuordnung der Subtests zu den Indexwerten im Wesentlichen plausibel erscheinen lässt.

Zur kriterienbezogenen Validität wurden Studien durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen anderen motorischen und wahrnehmungsbezogenen Leistungen darstellen. Dabei fielen die Korrelationen zu motorischen Leistungen durchweg geringer aus als zu wahrnehmungsbezogenen Leistungen, was die Validität des FEW-2 als Wahrnehmungstest stützt. Zusätzlich wurden die Leistungen im FEW-2 im Hinblick auf Schulleistungen untersucht, wobei die Zusammenhänge gering bis sehr gering ausfallen. Deutlich stärker sind die Zusammenhänge zwischen dem FEW-2 und verschiedenen Intelligenztestleistungen, hier lassen sich in der Tendenz mittlere Korrelationen belegen.

Eine Faktorenanalyse liefert zunächst einen einzigen Faktor, den die Autoren als „Globale visuelle Wahrnehmung“ interpretieren. Ein zweiter Faktor mit einem Eigenwert kleiner als eins stützt in Ansätzen die Zuordnung der Untertests zu den Indexwerten, Aussagen zur Varianzaufklärung der Faktoren fehlen indes.

 

Kritik

Mit dem FEW-2 ist eine inhaltliche Überarbeitung eines historisch bedeutsamen Tests zur visuellen Wahrnehmung gelungen. Der Einfluss motorischer Anteile in der gemessenen Testleistung konnte weitgehend reduziert werden. Das Verfahren nimmt jedoch keinen Bezug zu aktuellen Konzepten der visuellen Wahrnehmung. Der FEW-2 eignet sich insbesondere für Kinder, bei denen vorhandene Ressourcen als Grundvoraussetzungen für gezielte Fördermaßnahmen abgebildet werden sollen oder bei Kindern, bei denen das Ausmaß spezifischer Wahrnehmungsbeeinträchtigungen im Altersvergleich quantifiziert werden soll. Dabei lassen sich mit dem FEW-2 allein häufig nur wenige klinisch bedeutsame Ergebnisse erzielen. Der FEW-2 erhält seinen Wert im Kontext einer komplexeren diagnostischen Strategie.

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