EBD 3-48

 

 

 

 

 

 

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Durchfuehrung ET 6-6

Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (3-6 Jahre)

 

 

 

 

 

 

 

Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation (EBD 3-48)

 

 

 

 

 

Testart: Entwicklungs-Screening für pädagogische Fachkräfte

 

 

Autor(en): Petermann, U., Petermann, F. & Koglin, U. (2008)

 

 

Verlag: Berlin: Cornelsen Scriptor

 

 

 

 

 

Erfassungsbereiche:

Haltungs- und Bewegungssteuerung, Fein- und Visuomotorik, Sprachentwicklung, Kognitive Entwicklung, Emotionale Entwicklung, Soziale Entwicklung

 

 

Ergebniswerte:

Summenwerte werden als unauffällig, grenzwertig oder auffällig bewertet

 

 

Altersbereich:

0;2 bis 4;1 J.

 

 

 

 

 

Dauer:

Durchführung: k.A.

Auswertung: ca. 1 Min.

 

 

Standardisierung:

Material: teil

Durchführung: teil

 

 

Gütekriterien:

Objektivität: k.A.

Reliabilität: k.A.

 

 

 

Validität: ja

Normen: ja

 

 

Anmerkungen:

Seit 2010 ist ergänzend eine Version für den Altersbereich von 48 bis 72 Monate (EBD 48-72) erhältlich.

 

 

 

 

 

 

Konzeption

Die EBD 3-48 orientieren sich am Meilenstein-Prinzip (vgl. a. Grenzstein-Prinzip; Michaelis & Niemann, 2004). Danach muss jedes Kind, unabhängig davon wie vielfältig die Entwicklung unterschiedlicher Kinder verlaufen kann, in allen Entwicklungsbereichen bestimmte Entwicklungs-Knotenpunkte absolvieren und bestimmte Fertigkeiten jeweils bis zu bestimmten Alterszeitpunkten erwerben. Es handelt sich dabei um Basisfertigkeiten, die für eine ungestörte Entwicklung notwendige Voraussetzungen sind und die zu den jeweiligen Beobachtungszeitpunkten von etwa 90-95 Prozent aller gesunden Kinder erreicht werden. Die Meilensteine der Entwicklung sind notwendige Etappen im Entwicklungsverlauf, wird ein Meilenstein verpasst weist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Entwicklungsrückstand hin.

EBD3-48

Die EBD 3-48 stellen keinen Test im engeren Sinne dar sondern eine Arbeitshilfe (Checkliste) im pädagogischen Alltag, mit der in den Altersgruppen (Monate;Tage)

  • 03 Monate (02;15 bis 03;15),
  • 06 Monate (05;15 bis 06;15),
  • 12 Monate (11;15 bis 12;15),
  • 18 Monate (17;15 bis 18;15),
  • 24 Monate (23;15 bis 24;15),
  • 30 Monate (29;15 bis 30;15),
  • 36 Monate (35;15 bis 36;15),
  • 42 Monate (41;00 bis 43;00) sowie
  • 48 Monate (47;00 bis 49;00)

jeweils die Bereiche

  • Haltungs- und Bewegungssteuerung,
  • Fein- und Visuomotorik,
  • Sprachentwicklung,
  • Kognitive Entwicklung
  • Emotionale Entwicklung sowie
  • Soziale Entwicklung

abgebildet werden.

 

Aufgaben

Die Auswahl der Aufgaben basiert auf einschlägigen Entwicklungstests, unter anderem dem ET 6-6 (Petermann, Stein & Macha, 2008), den Griffiths-Entwicklungsskalen (Brand & Sticker, 2001), dem Neuropsychologischen Entwicklungsscreening (Petermann & Renziehausen, 2005), der Münchener Funktionellen Entwicklungsdiagnostik (Hellbrügge, 2001) sowie dem Psychosozialen Entwicklungsgitter (Kiphard, 2006). An die einzelnen Aufgaben wurden dabei unter anderem folgende Anforderungen gestellt:

  • Geringer Zeit- und Kostenaufwand,
  • alltagsnahes und leicht zu beschaffendes Testmaterial sowie
  • einfache und praktische Handhabung in Kindertageseinrichtungen.

Es werden in jedem der sechs Bereiche grundsätzlich vier Aufgaben durchgeführt. Für jede Aufgabe ist das notwendige Material sowie die Durchführung beschrieben, so dass eine möglichst objektive Beurteilung gewährleistet ist. Hierzu zwei Beispiele:

  • 12 Monate, Kognitive Entwicklung, 1. Aufgabe:

    Kann einen Turm bauen

    Material:
    Bauklötze

    Bauen Sie vor dem Kind einen kleinen Turm aus Bauklötzen. Legen Sie dem Kind ebenfalls Bauklötze vor und fordern es auf, einen kleinen Turm zu bauen.

    Erfüllt: Das Kind kann einen Turm aus mindestens zwei Bauklötzen bauen.

    Nicht erfüllt: Das Kind kann keinen Turm bauen, der stehen bleibt.

 

  • 42 Monate, Haltungs- und Bewegungssteuerung, 1. Aufgabe:

    Hüpft über einen breiten Streifen

    Material:
    Papierstreifen, Teppichstreifen o.Ä., ca. 20 cm breit

    Legen Sie einen maximal 20 cm breiten Papierstreifen oder Ähnliches auf den Boden und fordern Sie das Kind auf, mit beiden Beinen darüber zu hüpfen, ohne den Streifen zu berühren.

    Erfüllt: Das Kind springt mit beiden Beinen in ca. 5 cm Höhe über den Streifen, ohne ihn zu berühren, und kommt sicher zum Stehen.

    Nicht erfüllt: Das Überspringen des Streifens gelingt nicht bzw. der Streifen wird dabei berührt oder das Kind verliert das Gleichgewicht.

 

Durchführung

Es liegen farblich gekennzeichnete, altersspezifische Dokumentationsbögen vor, auf denen die Leistungen des Kindes protokolliert werden. Die Reihenfolge der Aufgaben darf variiert werden, es werden zahlreiche Hilfestellungen, beispielsweise zur allgemeinen Verfassung, zur Körperposition des Kindes oder die Möglichkeit des Einbezugs der Eltern formuliert.

Neben den einzelnen Protokollbögen liegt auch ein Bogen vor, in den die Ergebnisse von Untersuchungen zu verschiedenen Zeitpunkten eingetragen werden können, so dass eine Übersicht über den Entwicklungsverlauf möglich ist.

 

Auswertung

Es wird für jeden Bereich die Anzahl der erfüllten (von je insgesamt 4) Aufgaben ermittelt. Hierfür ist maximal eine Minute erforderlich.

 

Interpretation

  • 0 bis 1 Aufgabe innerhalb eines Bereichs gekonnt: auffälliger Befund.
  • 2 Aufgaben innerhalb eines Bereichs gekonnt: grenzwertiger Befund.
  • 3 bis 4 Aufgaben innerhalb eines Bereichs gekonnt: unauffälliger Befund.

Das Manual enthält zahlreiche Hinweise, die eine umsichtige Interpretation gewährleisten. Fünf praxisnahe Fallbeispiele erhöhen die Beurteilungssicherheit. Zusätzlich finden sich zahlreiche Anregungen für gezielte Fördermaßnahmen.

 

Normierung

Der EBD 3-48 liegen Dokumentationen von insgesamt 336 Kindern aus den verschiedenen Altersgruppen zu Grunde, die mit den Aufgaben untersucht wurden.

 

Gütekriterien

Mit einer Studie (Koglin, Petermann, Helmsen & Petermann, 2008) konnte dokumentiert werden, dass mit der EBD 3-48 diejenigen 5-10% der Kinder identifiziert werden können, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Entwicklungsauffälligkeiten aufweisen.

 

Kritik

Mit der EBD 3-48 können viele Kinder, bei denen der Verdacht auf eine Entwicklungsverzögerung vorliegt, bereits frühzeitig im Alltag der Kindertagesstätte identifiziert und deren spezifischen Stärken und Auffälligkeiten dokumentiert werden. Es wäre dabei zu wünschen, dass in der Zukunft die Sensitivität und Spezifität des Verfahrens weiter überprüft werden. Dem Manual liegt eine CD bei, auf dem sich die Protokollbögen befinden und ausgedruckt werden können: So ist kein Nachkauf von Formularen mehr notwendig. Besonders hervorzuheben ist, dass in Ergänzung zur Diagnostik im Manual bereits Hinweise zu Übungen und Förderempfehlungen (vgl. a. Koglin & Petermann, 2006) formuliert werden, die sich gut in den Gruppenalltag integrieren lassen.

 

Sonstige Anmerkungen

Das Verfahren wurde 2010 um eine Altersvariante bis 72 Monate (EBD 48-72; Koglin, Petermann & Petermann, 2010) ergänzt.

Entwicklungsdiagnostik: Primäremotionen

Entwicklungsdiagnostik: visuomotorische Koordination

Entwicklugsdiagnostik: Explorationsverhalten

Entwicklungsdiagnostik: Handlungsstrategien

Entwicklungsdiagnostik: Ganzkörperkoordination

entwicklungsdiagnostik.de: Navigation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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© 2010 Thorsten Macha

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